Veröffentlicht durch Ethion am Oktober - 7 - 2011 Keine Kommentare

Man geht in einen Laden, kauft sich eine Box für ein Spiel und erwartet, dass man damit alles zur Verfügung hat, um gleich loslegen zu können.

Genau das haben wir mit Dungeonslayers versucht, denn die Box verspricht, dass man mit ihrem Inhalt gleich ohne grosse Vorbereitung Rollenspiel spielen kann.

Mit einer Grösse von ungefähr A5 und einer Tiefe von ca. 5 cm passt sie perfekt in jede brauchbare Handtasche, sie kann also ohne Probleme zu einem kleinen Treffen mitgebracht werden. Den Punkt für Handlichkeit hat sie also schon einmal verdient.

Auch der Inhalt kann sich sehen lassen, denn neben einem Spielerhandbuch (168 Seiten) tummeln sich darin noch vorgefertigte Charaktere zum Ausschneiden, ein Spielleiterbuch (32 Seiten) mit Tipps fürs erste Spielleiten, eine grossformatige Karte von den freien Landen, dem Dungeonslayers-Setting, einen Bodenplan für Dungeons,  Charakterbögen für eigene Charaktere, sowie verschiedene Tokens für Ratten, Goblins, die Charaktere u.s.w.

Allerdings fehlt das Wichtigste, denn das muss extra beschafft werden. Der 20-seitige Würfel. Besonders knifflig ist so etwas natürlich für völlige Rollenspielneulinge, denn wer hat einfach mal so einen W20 bei sich zu Hause? So wird bei dem einen oder anderen ein erneuter Gang zum Spielhändler fällig, um sich entsprechendes wichtiges Objekt zu besorgen.

Hat man dann diese Hürde gemeistert, kann es eigentlich doch los gehen, oder?
Nein, noch nicht ganz. Der Spielleiter wird einige Zeit brauchen, um die grundlegenden Regeln zu lesen und zu verinnerlichen. Besonders, wenn er Anfänger ist, wird das einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch das Abenteuer muss schliesslich noch ein klein wenig gelesen und vorbereitet werden.
Dafür ist aber alles ganz einfach erklärt und mit Beispielen gespickt. Auch die Aufteilung des Buches ist logisch.
Die Tipps für Spielleiter sind gut geschrieben, helfen tatsächlich weiter und überfordern vor allem nicht. Diesen Nachteil haben gewisse andere Systeme, die ganze Wälzer an “Spielleiterbüchern” herausbringen, in denen oftmals noch nicht einmal Tipps zu finden sind, die das Spielleiten fördern, sondern irgendwelche Zusatzregeln enthalten oder Tabellen, um Dörfer und Städte und NSCs zu erschaffen.
Bei Dungeonslayers ist alles auf ein Minimum begrenzt und klar verständlich, also perfekt für den Einstieg ins Rollenspiel.

Zu empfehlen ist das Abenteuer „Die Höhle der Schatten“, denn damit ist der Einstieg als Spielleiter und Spieler wirklich wunderbar möglich. Durch die Dungeonslayers Box stehen sowohl Charaktere, Tokens und ein Bodenplan zur Verfügung und Dank des kleinen Heftes “Einstige ins Abenteuer”, sowie den gut geschriebenen Anweisungen im Abenteuer, sollte auch der Meister keinerlei Probleme haben.

Ein Spielleiterschirm ist ebenso erhältlich, denn man kann den Universal Spielleiterschirm vom Uhrwerkverlag kaufen und die Blätter für Dungeonslayers dann downloaden und ausdrucken. Allerdings fällt einem geübten Auge auf, dass vor allem bei der Monsterliste der Wechsel von Version 3.x auf 4.0 ein paar kleine Veränderungen hervorgerufen haben muss. Wir hatten beim Probespiel nämlich dann zwei verschiedene Versionen eines Golems und unser Spielleiter entschied sich für die schwächere Variante aus der 3.x Version des Spielleiterschirms.

Die Betitelung von Dungeonslayers ist etwas ungünstig gewählt. “Ein altmodisches Rollenspiel” klingt wie ein aus der Mode gekommenes Kleidungsstück, das keiner will und braucht oder haben muss, Alteisen also, reif für den Müll. Das wird dem Rollenspiel aber nicht gerecht, denn es sollte eher “Ein Rollenspielklassiker” oder “Rollenspiel wie in alten Zeiten” heissen. Schliesslich handelt es sich um klassisches Rollenspiel ohne wahnsinnig komplizierte Regeln und mit recht einfach zu durchschauenden Abenteuern, die alle nach einem gewissen Schema ablaufen, rein ins Dungeon, Aufgabe erfüllen, raus aus dem Dungeon und Belohnung abholen. Natürlich kann man Dungeonslayers auf jede Art und Weise spielen. Wer also weniger Dungeonruns und mehr “echtes” Rollenspiel mag, der hat durch die einfachen Regeln keinerlei Probleme in seiner Charakterentwicklung. Recht würfelfreies Rollenspiel zwischen den Charakteren ist also prima möglich. Auch das haben wir im Probespiel getestet und so haben wir aus einem einseitig langem Dungeon ein richtiges Rollenspiel gemacht, bei dem es reichlich zum Lachen gab.

Zu Dungeonslayers findet man auf der Webseite noch einiges mehr, sodass man nicht all zu schnell an Abenteuerknappheit leiden wird. Allerdings sollte man bedenken, dass die einseitig langen Dungeons wohl noch mit der älteren Version erstellt worden sind. Weiss man das, kann man das Abenteuer aber dann problemlos abändern, sodass das Balancing wieder stimmt.

Wer also ein klassisches Rollenspiel sucht, welches sowohl für längere Kampagnen, wie auch für ein schnelles Spiel an einem Abend geeignet ist, der ist bei Dungeonslayers goldrichtig.

Fazit: Handliche Box kaufen, ca. 1 Tag einlesen und dann losspielen. Genau so sollte es sein! Und genau so ist es auch!

Erschienen beim Uhrwerk-Verlag
Kosten ca. Fr. 45.–
Webseite: http://www.dungeonslayers.de

Erhältlich u.a. im Allerley

Wem nach längeren Runden einmal die Charaktere aus gehen sollten oder falls der Karte der freien Landen einmal ein grosser Unfall, in den Cola, Kaffee oder andere Getränkeverwickelt sind, passieren, so ist da bald auch Abhilfe geschaffen. Zur Spielmesse Essen kommen ein Block mit Charakterbögen, sowie eine einzeln erhältliche Karte (A1) der freien Landen heraus. Diese wird man dann beim Uhrwerk-Verlag bestellen können.

Schon mit vier Jahren entdeckte sie das Zeichnen für sich und illustriert noch heute gern. Im Alter von 14 Jahren kam sie mit Rollenspiel in Berührung und engagierte sich seither auf verschiedenen Wegen für dieses Hobby. Ihre Leidenschaft für Text und Bild lebt sie nun voll aus.

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