Ein grosses Dankeschön an Marina, die uns ihre Blogeinträge zur Verfügung stellt. Sie hat nämlich einen recht umfassenden Mythodeabericht geschrieben, mit ihren ganz persönlichen Eindrücken von den vielen, vielen Tagen in einer völlig anderen Welt.
Marinas Blog findet ihr übrigens hinter folgendem Link versteckt.
Mythodea 2011 – Die Abreise
Bevor ich mich in die totale abwesenheit von Zivilisation unter nervtötende Gobos, nette Dämonen und einen haufen Irrer begebe, setze ich hier noch den Grundstein für meine nächste Blog-Serie. Der Reisebericht von Mythodea 2011. Natürlich wird der nächste Post erst am Montag 8. August erscheinen… aber ich werde mir fleissig Notizen machen und bei gelegenheit auch das eine oder andere Foto schiessen.
Momentan habe ich mich gerade vom Packen erholt… naja… mehr oder weniger. Ich habe nach einem mittleren Nervenzusammenbruch (hervorgerufen durch die ständige Panik, dass ich garantiert etwas wichtiges vergessen habe) aufgegeben und mich dazu entschlossen im Notfall einfach zu improvisieren.
Heute geht es also los… endlich. Und Am Dienstag geht es dann auf in die erste Herausforderung. Fondue mit und für die Cosa Diavolo Nostra. Der Persönliche Alptraum meines Charakters. Na wenn das nicht lustig wird. Aber im Grossen und Ganzen freue ich mich wie ein kleines Kind an Weihnachten darauf, all die Leute wieder zu sehen…
Und das Wetter lächelt mich momentan auch an… in diesem Sinne: Ein neues Abenteuer wartet auf mich… und ich bin mir sicher, ich schaffe es, ganz ohne die Kleine, mich auch dieses mal wieder ordentlich in die Patsche zu bringen. *gnihihihihih*
Eine Gute Reise, an Alle, die da ebenfalls hin fahren.
Mythodea 2011 – Tag 1 (Montag)
So… Zurück von Mythodea, aufgedreht wie ein Eichhörnchen auf Koffein habe ich mich entschlossen, erst noch etwas von meinen Berichten nieder zu schreiben.
Nervös wie eine tollwütige Hummel fand ich mich also pünktlich ein, um meinen kleinen Haufen Larp Zeugs in den Bus zu werfen und los gings. Zuerst einmal quer durch die Schweiz, alle anderen Aufladen, dann etwas Essen und dann los. Unsere kleine, flotte Fahrerin bretterte die Nacht durch, so dass wir tatsächlich schon um sieben Uhr vor Ort waren… dumm nur, dass man erst ab 10 Uhr einchecken konnte.
Naja, die eine Hälfte ging dann einkaufen, die andere setzte sich ins Gras und wartete. Als die Anmeldung endlich aufmachte, schickte uns eine SL wieder zurück, weil am Eingang nicht nur Flyer sondern auch pro Spieler ein kleines Fläschchen Kunstblut verteilt würde… das sind so Dinge, die man nur an einem Larp hört. Wie zum Beispiel auch: „Ich mag deine Hörnchen“, oder „Scheisse, hast du geile Eckzähne!“
Auf dem Gelände selber war noch nicht arg viel los. Die meisten sollten auch erst am Dienstag anreisen. Aber einige Händler waren schon da… und eine sprechende, Fleischfressende Pflanze, die mich noch die ganze Woche zu tode Flirten sollte… aber das wusste ich da noch nicht und machte ein kleines Mädchen sehr glücklich damit, indem ich der Pflanze bunte Mäschchen umband.
Gegen Zehn Uhr konnten wir uns einen exkluxiven Zubertermin sichern. Zu einem Spezialpreis, weil der Bader, die Zubber eigentlich erst Testweise gefüllt hatte… und auch wenn er immer wieder betonte, dass er uns keine Cocktails servieren könne, so hatte er doch einen grossen Zuber voll heissem Wasser und das war eigentlich alles, was wir brauchten…
Mythodea 2011 – Tag 2 (Dienstag)August 7, 2011
Der erste Tag am Com verbrachte ich mit Shoppen. Besser gesagt, ich lungerte vor einem bestimmten Stand rum, bis er endlich auf machte:
Letztes Jahr hatte ich den Fehler gemacht, die Sachen, die mir gefallen haben, nicht direkt zu kaufen… Dumme Idee, wenn die nette Dame nur Einzelstücke näht. Aber… ich hatte diesmal RIESIG glück… und bin eigentlich gleich mein ganzes CoM-Geld da lostgeworden.
Am Abend machte ich mich dann zurecht für unseren Besuch. Schliesslich sollten wir die Cosa Diavolo Nostra IT begrüssen. Zugegeben, ich war schon wieder Nervös… bin ich eigentlich immer, wenn ich jemanden Einlade. Also hüpfte ich durch unser Lager und machte alle wahnsinnig. Auf dem Weg zum Klo wurde ich dann auch noch von einer SL angefallen: „Wuaaaa, du hast ja Hörnchen!“ (Ja da warens noch zwei). Ich gucke den SL an… ernsthaft. Auf dem CoM läuft ALLES mit Hörnchen rum. Möchtegern-Dämonen, Möchtegern-Zauberer, Möchtegern-Elfen, Faune, Drachen… alles hat Hörnchen. Ich auch. Ich stehe also so vor der SL und sage grinsend. „Klar, willste mal anfassen?!“ da hüpft der Kerl auf mich zu stupft an dem Hörnchen rum und quietscht vor Freude. Ernsthaft, entweder der Kerl ist neu in der Branche oder er hat einen seeeeehr seltsamen Fetisch.
Die SL scheinen allgemein etwas gestresst. Denn plötzlich rannte eine an uns vorbei und deklarierte Lauthals: „Scheisse, ich sollte aufhören, mich selber zu verwirren, das ist so sinnlos!“ Naja, wo sie recht hat, hat sie recht.
Das essen war Episch. Gut, die Kostüme der Dämonen waren Episch. Und wenn ich ehrlich bin, sind es auch die besten Rollenspieler, die ich bisher getroffen habe. Ich komme mir neben denen schauspieltechnisch wie auch kostümtechnisch einfach nur jämmerlich vor. Ich zickte den Don IT also fröhlich über ein leckeres Fondue an und genoss einen schönen abend, während sich unsere Zeltnachbaren fragten, wieso zum Teufel so ganz normale ‘Menschen’ mit Dämonen aus dem siebten Kreis der Hölle dinnieren. Ach, ich liebe diese Art von Blicken!
Zu meiner Freude erklärte der Don zum Schluss, dass wir voraussichtlich am CoM 2012 mit einer Einladung in den Dungeon rechnen können. Darauf freue ich mich schon riesig… wer kann schon von sich behaupten, in den Dungeon für ein fröhliches Abendessen eingeladen worden zu sein?
Mythodea 2011 – Tag 3 (Mittwoch)
OT
Der Morgen begann mit einem angenehm warmen Zuber. Im Nachhinein musste ich feststellen, dass dies eine dumme Idee war. Ich hatte mir am Tag zuvor einen Wespenstich eingefangen und nach dem Bad begann das Ding dermassen anzuschwellen, dass wir das Ding liebevoll „Ueli“ tauften. Meine Kollegin hatte sich ausserdem einen Nagel durchgebrochen und ich begleitete sie zu den Johanitern. Diese waren jedoch nicht manns genug, den halb abgefallenen Nagel richtig zu entfernen oder zu Säubern… aber hei… sie hats überlebt.
Zurück im Camp wurde gerade Rege über das gestrige Abendessen mit den Dämonen diskutiert. Einer unserer Jungs fand es total witzig, dass er einem der Mädchen einen toten, getrockneten Frosch in die Hand gedrückt hatte ‘für ein Ritual’ und sie beinahe ausgeflippt war, als sie merkte, dass das Teil echt war. Naja, auch Dämonen können zart besaitet sein.
Am Abend startete Savron mit der Spielhölle. Leider hatte es mit der Werbung noch nicht so geklappt und es fiel uns auch erst viel zu spät auf, dass wir zwar Getränke für die Gäste aber keine Gläser hatten. Dumm gelaufen. Als es Dunkel wurde, kamen dann auch die Dämonen zu besuch. Das war göttlich, denn dicht auf ihren Fersen drückte sich eine SL ins Zelt, blickte sich besorgt um und fragte Savron ob sie uns helfen könnten und ob alles in Ordnung sei… zugegeben, die Dämonen boten ein recht beunruhigendes Bild.
IT
Als Saffiya hatte ich dieses Jahr eine ziemliche Herausforderung zu schlagen. Die gute Frau ist ziemlich gespalten. Sehr gerne würde sie sich weiter unter den Menschen bewegen, aber die behandeln sie wie eine Absurdität (gut, es gab auch Charakter, die Saffiya vom letzten Jahr her kannten und die Graue Haut, das Horn und das seltsame Ohr schlicht nicht wahrnahmen, aber ich führe das auf die völlige verpeiltheit der Spieler zurück). Wie dem Auch sei, sie ist momentan weder Mensch noch Dämon und das macht ihr zu schaffen. Sie wäre gerne ein Mensch und Sie hasst und fürchtet die Dämonen… zumindest am ersten Con-Tag noch.
Als besagte Dämonen am Abend in die Spielhölle kamen um uns hallo zu sagen, machte sich Raven einen Spass daraus, mich über die geschehnisse des letzten Jahres auszufragen. Er hatte diese äusserst bedrängende, verspottende Art, und schaffte es, mich völlig eingeschüchtert in eine Ecke zu drängen.
Als wäre das nicht genug, entschloss sich der Don, am Abend bei uns zu Würfeln und ich entschloss mich darauf hin, sich hemmungslos zu besaufen. Dies endete damit, dass ich den Don zwar nicht mehr fürchtete und fröhlich beleidigte… habt ihr jemals einen Dämonen gesehen, der wütend auf euch war? Wäre ich nicht so beschäftigt damit gewesen, herumzulallen und zu schielen, hätte ich mir ernsthafte Sorgen gemacht.
Etwas Später kam Arian zu mir und fragte, ob wir nicht in den Mad Goblin gehen könnten. Sie wollte nach dem Hexer suchen, den sie gestern kennengelernt und der sie heute auf einen Spaziergang mitgenommen hatte. Der Dämon hatte ihr Flausen über wunderbare Träume in den Kopf gesetzt, und sie wollte mehr darüber wissen. Ich war mitlerweile wieder etwas ausgenüchtert und ernsthaft über die Folgen meiner Beleidigung besorgt, also ging ich mit um einerseits einen Blick auf Arian zu halten und mich andererseits bei dem Don zu entschuldigen. Ja mein Stolz lag schreiend im Staub…
Arian machte mit dem Hexer ein Treffen für den nächsten Abend aus, während dieser vergeblich versuchte auch mich mit Träumen zu locken. So verlockend der Gedanke auch war, den Don sterben zu sehen oder sich noch einmal ganz als Mensch zu fühlen… man traut Dämonen nicht.
Mythodea 2011 – Tag 4 (Donnerstag)August 8, 2011
OT
Die Tropen sind ein Dreck gegen das Wetter das wir hatten. Am Morgen regnete es uns das Zelt voll nur um kurz darauf wieder so heiss zu werden, dass uns die Kleider am Leibe klebten. Alles fühlte sich pampig und feucht an. Ich verbrachte den Tag hauptsächlich mit trinken, herumsitzen und ein wenig durch die Stadt stolpern. Abgesehen von ein paar kleinen IT blasen, die wieder einmal mehr davon zeugten, dass die Mytrasperanische Stadtwache nicht zu gebrauchen und Menschen im allgemeinen nur frustrieren.
Ausserdem ist es etwas kompliziert, sich am CoM zu verabreden. Unser treffen mit dem Hexer war auf ‘Sonnenuntergang’ gesetzt. Da bedeutete 20:30 bis 22:00. Aber wir habens geschafft. Und man schnappt beim Warten auch immer die geilsten Geschichten auf. So zum beispiel die: Ein kleiner Junge, von vielleicht 9 Jahren hatte sich mit einem Brief an Argus auf das Schlachtfeld geschlichten und diesen einem gefallenen Untoten in die Hand gedrückt, auf dass Argus das Schreiben bekomme. In dem Brief Stand: „Sehr geehrter Argus, Möchtest du Meine Piñata della Muerta Sein? Hochachtungsvoll Simon.“
IT
Savron war zu der Hochzeit des Komandanten geladen. Er und seine ganze Truppe. Also betraten wir pünktlich die Stadtwache. Diese liessen uns ein, guckten uns an als ob wir vom Mond seien und fragten dann: „Öh, ja seid Ihr denn eingeladen?“
Auf die Antwort: „Ja, der Komandant hat uns gebeten, zu seiner Hochzeit zu kommen.“ meinte der Altweibel dann: „Ahm… ok, stellt euch da hinten mal in die Ecke!“ Und da blieb unsere Truppe stehen, und wartete, bis die Hochzeit 15 Minuten zu Spät schliesslich begann (und 3 Minuten Später fertig war) Es hörte sich in etwa so an: „Also, Kraft meines Amtes als Kapitän und Gouverneur von Mytraspera werde ich euch jetzt verheiraten. Wollt ihr? Dann Küsst euch jetzt!“ Hm, ich glaube drei Minuten war noch grosszügig geschätzt.
Am Abend dann begleitete ich Arian in den Dungeon und schaffte es Tatsächlich, in den dunklen Gängen nicht in Panik zu verfallen. Das Ritual war äusserst eindrücklich. (Ich beneide Leute, die so gut improvisieren können. Und der Hexer hatte diese ruhige, fast schon mystische Art an sich, die bei flackerndem Kerzenschein in einem Ritualraum einfach genial wirkt)
Nach dem Ritual tobte draussen vor dem Raum eine Schlacht. Die Mytrasperaner versuchten, den Dungeon zu erobern… wie immer. Das eigentliche Problem war jedoch der Hexer. Dieser schaffte es nämlich mit wenigen Worten und Fragen zu beweisen, dass selbst Arian, sich vor meinem Äusserem fürchtete. Er schaffte es, dass ich mich endgültig ausgestossen fühlte und mich deshalb entschloss, das Thema noch einmal mit dem Don anzuschneiden. Ich wollte endlich wissen, was mit mir geschehen war und wieso.
Etwas später, im Mad Goblin, traff ich auf einen Besessenen, der einen Menschenjungen und zwei Gobos im Schlepptau hatte. Es artete ein ein kleines OT-Besäufnis aus, mit vielen interessanten IT Diskusionen. Und nachdem selbst die Gobos mich für einen Freak hielten, stand endgültig fest, dass es Zeit für ein paar Antworten war. Die frage war nur, wie kontaktiert man den Don, ohne selber in den Dungeon laufen zu müssen.
Mythodea 2011 – Tag 5 (Freitag)
OT
Wusstet Ihr, dass ein heisses Bad am Morgen herrlich ist, um auszukatern? Echt… gib nichts besseres. Ueli war auch schon auf dem weg zur Besserung. Endlich. Darum musste ich mir natürlich auch noch Hans einfangen. Diese Scheiss Wespe hatte sich auf meinen Arm gesetzt, mich angeschaut und dann seelenruhig gestochen. Ich meine, hallo? Was soll das?
Dafür durfte ich dann ein Murmuffel drücken. So ein felltierchen, das durch die Stadt trottete, gefolgt von einer Horde Forscher, die sein Verhalten analysierten. Es isst gerne süsses, wird gerne gekrault und es ist extrem gross. Später begegnete ich auch noch ein paar Leuten, die das Murmuffel jagen wollten. Ich war so höflich, ihnen den Weg zu zeigen… böses Mädchen
Mehr oder weniger OT begab ich mich dann auch zum Schlachtfeld, weil dort gerade die Hölle los war und ich nicht so recht wusste, was ich wollte. Meine Dummheit wurde damit belohnt, dass wir von einer Splittergruppe des Untoten Fleisches beinahe getötet wurden. Oh und ich habe Argus gesehen. Er wurde von einer gruppe wagemutiger Krieger angegriffen. Sie hätten gerade so gut einen Baum angreifen können, der hätte vielleicht eher nachgegeben. So jedoch wurde ich Zeuge, wie Argus ein paar armseelige Menschen in den Boden stampfte und dann den Überlebenden eine epische Rede hielt.
Das traurige daran ist wohl, dass er recht hatte. Die Siedler sind in sein Land eingefallen, sie gehören nicht dort hin und auch wenn sein Weg nicht konventionell ist, so scheint er doch für das Wohl seines Landes zu Kämpfen und ist dafür sogar durch den Tod gegangen. Er schafft es, das Untote Fleisch und das Schwarze Eis zusammenzuhalten und auch die Vynshar scheinen ihm wohlgesinnt, während die Elemente nicht nur ihn sondern auch sich gegenseitig bekriegen… ernsthaft… Argus ist so viel Cooler! Und er gibt optisch richtig was her, ich könnte hier jetzt endlos ins Schwärmen verfallen
In der Stadt wurden unterdessen Aufrührer abgeführt. Es hatte verschiedene zwischenfälle gegeben. Morde, Diebstähle, Prügeleien… aber dazu später. Diesem Event werde ich einen eigenen Blogeintrag widmen. Darauf hatte ich mich nämlich das ganze Jahr schon gefreut *gnihihihi* Die Gefangenen wurden vorgeführt und mit Gras und Tomaten beworfen. Ein Riese trat hinzu und fragte unschuldig „Dürfen wir die bewerfen?“ Die Stadtwache gab ihre Zustimmung. Der Riese brach in Jubel aus und schleuderte seinen 2 Meter hohen Kriegshammer auf die Gefangenen… mei, das war ein Geschrei…
IT
Auch als Saffiya gab es etwas zu erleben. Ich suchte jemanden, der für mich eine Nachricht zum Don schickt. Aber welcher Irre geht schon freiwillig in den Dungeon? Ich nicht. Und sonst auch niemand. Dafür begegnte ich dem Brüderchen der Zigeunerinnen. Dieser war äusserst geschockt und brauchte einen Moment, bis er Saffiya wieder erkannte (Einder der wenigen Spieler, ausserhalb unserer Gruppe, der darauf einging).
Er lud mich dann ins Teezelt ein. Wo man mir anbot, einen Alchemisten für die Problemlösung (die Mutation) zu finden. Doch da man sich nicht sicher war, wodurch die Veränderung hervorgerufen wurde, hielt ich das für keine gute Idee. So schenkte Brüderchen mir ein Glöckchen, das ich mir um das Horn hängen konnte. Das hielt einerseits böse Geister ab und half gegen blöde Sprüche wie „Wieso hast du nur ein Horn?“ – „Na, wo soll ich mein Glöckchen denn sonst aufhängen?“ Brüderchen ist Schlau.
Ich schaffte es ein Treffen mit dem Don zu vereinbaren. Er lud mich zu einer Sklavenauktion ein. Diese lief OT ziemlich schief, war IT aber dennoch sehr schön inszeniert. Und so kam ich endlich zu Saffiyas Antworten. Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort und zeigte zu viel Überlebenswillen. So betrachtete Radovan mich als potentiellen Nachwuchs und entschloss sich, mich zu rekrutieren in dem er mir von seinem Blut einflösste. Da ich diese Prozedur überlebt und ausser einem Groll keine weiteren Schäden davongetragen hatte, bot er mir an, für die Cosa Diavolo Nostra zu arbeiten.
Die Frage war jedoch, wieso sollte ich für ihn arbeiten? Naja, wieso ging ich hierher zurück um nach Antworten zu suchen? Ich hätte auch einen Priester aufsuchen oder einen Heiler um Hilfe bitten können… tatsächlich hätte ich das. Doch bei einem Exorzismus kann so vieles schief gehen, und das Risiko wäre zu gross… und wie Arian so treffend festgestellt hatte, der Dungeon fühlt sich immer mehr wie ein zu Hause an, die Menschen wirken fremd und abweisend wieso also die Menschen um Hilfe bitten?
Dennoch, die Dämonen sind mir eben so fremd wie die Menschen. Theoretisch wollte ich auf einen Met in den Mad Goblin, in der Hoffnung, dass der Besessene mit den Gobos wieder unterwegs war. Doch stattdessen traf ich Tucholsky, den Sphärenmeister. Der Herr hatte sich letztes Jahr, während meiner Gefangenschaft sehr höflich verhalten und ich kam wieder mit ihm ins Gespräch. Er lud mich ein, bei ihm etwas zu trinken. Der Professor war auch dort. Obwohl ich seine Demütigung von letztem Jahr nicht vergessen hatte, entschloss ich mich, ihm nicht an die Kehle zu gehen. Man stellte mir auch den Doktor vor, ein etwas kauziger Kerl mit einer vorliebe für hässliche Verletzungen. Es war ein schöner Abend, und ich kam zu dem Schluss, dass ich das Angebot des Dons wirklich in Betracht ziehen könnte, zumal ich mich meinen menschlichen Begleitern immer weiter entfremdete.
Mythodea 2011 – Tag 6 (Samstag)
OT
Wenn wir aufs Klo wollten, mussten wir jedesmal über ein grosses Feld laufen. Das hatte öfters mal zur Folge, dass wir quer durch eine Schlacht laufen mussten. Am Samstagmorgen wurden wir so Zeuge davon, wie das Schwarze Eis, das Kinderlager angriff. Oh, das war so SÜSS, wie die Kinder, wie Berserker auf die ‘grossen, bösen’ Feinde stürmten und sie niedermachten. Und das Schwarze Eis hatte sich dabei sichtlich amüsiert.
Wir fanden ausserdem heraus, dass in dem Schinkenbrot, das wir gekauft hatten, gar kein Schinken drin ist, das heisst nur so. Steht ausdrücklich auf der Packung: „Schinkenbrot. Enthält keinen Schinken“.
Nachdem wir IT zu den Dämonen gegangen sind, haben wir auch OT recht viel Zeit mit ihnen verbracht. Raven und der Grosse sind total coole Typen. Wir hatten einen äusserst spassigen und vor allem perversen Nachmittag. Wusstet ihr, dass es in Holland heisst, dass man ein sex-defizit hat, wenn man die Etiketten von seiner getränkeflasche pult? Verdammt! Ich muss verzweifelt sein, ich mache das ständig!
Auch kann ich die Behauptung meiner Kollegin entkräften, dass es in Holland keine hübschen Männer gibt. Ehrlich, ich war den ganzen Samstag von mindestens vier richtig schnittigen Burschen von dort umgeben. Eine wahre Augenweide
Am Abend nach der Enschlacht war ich total hinüber und überlegte mir, mich schlafen zu legen. Also zog ich los die Dämonen zu suchen, denn ich wollte mich noch anständig verabschieden. Das war um neun Uhr Abends… ich kam dann um drei Uhr Morgens ins Bett. Wir sassen am Ende im Lager der Dämonen und erlebten das CoM-Ende-Feuerwerk aus nächster Nähe… das war einfach soooo genial.
IT
Arian hat mir ausserdem erzählt, dass in der letzten Nacht Geister und sogar Vynshar durch die Stadtgestrichen sind. Gerüchte gehen um, dass Anyesha geschändet wurde. Andere sagen Aqua hätte sich mit der Vynshar vereint und einen neuen Avatar geschaffen… auf jeden Fall gab es viel Chaos. (Apropos… wie schändet man Leere? – Ganz einfach, man Füllt sie! *bitte dämliches Lachen hier einfügen*)
Ich zog los um dem Don zu sagen, dass ich sein Angebot gerne annehme. Er gab mir den Auftrag, das Casino auszuspionieren und gab mir den Riesen als Wächter mit. Das Casino war zu, also beschloss der Grosse, dass wir einen Trinken gehen… hallo grosse, spassige OT-Blase!
Später geriet ich mitten in die Endschlacht. Ohne Kampfstab… nur mit einem kleinen Dolch bewaffnet. Habe ein paar Menschen gequält in dem ich sie geheilt habe. Seit man mir Dämonenblut eingeflösst hat, brennt es, als würde ich Salzsäure in die Wunden giessen, wenn ich jemanden heile. Aber sie waren trotzdem irgendwie dankbar. Nächstes Jahr nehme ich kleine Fläschchen mit und verlange ein Stückchen Seele für jede Heilung *muahahahaha*
Und dann kam er… Argus, lässig schwang er den Kriegshammer und schlug alles nieder, was in seinen Weg trat oder schon halbtot am Boden kauerte. Er schlachtete sich mit unglaublicher Eleganz durch die Schlachtreihen und duellierte sich mit Terra und Macica… und irgend so nem Typen aus dem Feuerlager, der zwar schwer gerüstet war aber hauptsächlich am Boden rumlag, weil er keinen Stich gegen Argus hatte. Terra setzte Argus richtig zu, so sehr, dass sein Funkgerät in hohem Bogen das Weite suchte… und dann ging es weiter… bis Argus schliesslich davonstürmte. Aber wenn ihr mich fragt, er hatte einfach keinen Bock mehr, es sah nämlich nicht aus als hätten die beiden Avatare wirklich eine Chance, er war einfach nett zu ihnen…
Best of – Mythodea 2011
Revenge of the Fallen
Die meisten, die mit mir über das Mythodea geredet haben, kennen wohl die Geschichte von der Cosa Diavolo Nostra und was dort mit meinem Charakter passiert ist. Die Mangelnde Absprache und Organisation der Stadtwache hatte damals zur Folge dass der Don umgebracht wurde, weil er mich nicht herausrücken wollte, respektive konnte (da ich bereits gerettet worden war).
Don Radovan ist entsprechend wütend auf die Stadtwache und so begab es sich, dass eines schönen Abends die Stadt plötzlich im Aufruhr versank. Mehrere Leute wurden einfach so ermordet, Kanonen wurden geklaut, Schlägereien angezettelt, kurze Zeit stand alles Kopf und nachdem die STadtwache (viel zu Spät wie immer) eingetroffen war, hatten sich die meisten Übeltäter schon wieder verkrochen. Irgend etwas war an der Sache faul.
Kurz nach diesen Vorfällen kam ein Dämon in die Stadtwache. Er war äusserst höflich und verlangte die Frau Hauptmann. Diese war weniger Freundlich und wurde sichtlich nervös als er sein Anliegen vorbrachte: Vor nicht ganz einem Jahr wurde der Don von der Stadtwache ermordet. Sollte die Stadtwache sich nicht bereit erklären, der Cosa Diavolo Nostra dieses Verbrechen mit Blut zurück zu zahlen, könnte das unangenehm werden.
Frau Hauptmann wies erst einmal ein paar sehr verschreckte Wachen an, den Don zu bewachen und zog sich eine Beraterin zur Seite, diese wollte die Geschichte vom Don noch einmal hören und schliesslich kam angeblich sogar der Herr Komandant dazu. Nun, wie konnte sich der Don erdreisten, solche Forderungen zu stellen? Was hält die Stadtwache davon ab, ihn einfach einzubuchten?
Auch darauf wusste der Don eine Antwort: Man erinnere sich sicher daran, was heute Abend in der Stadt passiert ist? Nun, sollte er getötet werden, würden sich die Vorfälle häufen. Sollte er eingesperrt werden, würden sich die Vorfälle häufen. Sollte die Vorderung nicht erfüllt werden, würden sich die Vorfälle häufen…
Und so bekam der Don eine Phiole mit Blut für das Leben des Dons. Eine recht billige Bezahlung, aus dem Blickwinkel eines Menschen… aber wer weiss, was die Dämonen damit alles anstellen können.
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Dumme Sprüche und Ideen.
Fast jeder hat ‘Den Fluch’ in Mythodea. Wenn er etwas unanständiges Denkt, muss er die Faust über den Kopf heben. In Begleitung der Dämonen musste ich das erschreckend oft. Und irgendwann bekam das Lied ‘Ten Thousand Fists’ von Disturbed eine völlig neue Bedeutung… sogar der Text klingt plötzlich versaut O_o
Mein Charakter hatte ein Hörnchen auf der linken Seite. Raven begrüsste mich Täglich mit: „Hello horny girl!“ und natürlich war der Spruch „Things getting horny!“ mein ständiger Begleiter.
Am Freitagabend wurde eine Vynshar geschändet. Das wirft die Frage auf: Wie schändet man die Leere? Nun ganz einfach: Man füllt sie!
Ausserdem die Standartsprüche gegenüber Saffiya: „Du hast da was im Gesicht!“ – „Oh, ahm… du hast ein Hörnchen verloren!“ – „Könntest du dich bitte umdrehen, deine Rechte Seite macht mich nervös.“
Mein Kumpel, die sprechende Pflanze war ausserdem richtig scharf darauf, dass ihr die Stempel lutsche. Sie wollte mich auch mal in den Mad Goblin einladen, aber daraus wurde nix. Irgendwie schade.
Mythodea 2011 – Die Heimfahrt
Deutsche Autobahnen… sie hören nicht auf, mich zu verwundern. Vielleicht ist es aber auch das, was neben den Autobahnen so passiert. Ich meine, da sitze ich gemütlich im Bus, schaue nach draussen über die Maisfelder und dann steht da so n’Kerl. Nackt bis auf die Sonnenbrille und wedelt sich einen runter, während er die vorbeifahrenden Autos anguckt.
Kein Scheiss… ich meine… was… wieso!!!
Naja, ein paar Kilometer weiter, an der Raststelle hat uns dann auch noch die Polizei herausgepickt und unsere IDs eingehend gemustert. Ich bin mir nicht sicher, was sie gefunden haben, denn sie fragten sehr ausführlich nach, woher wir eigentlich kommen. Wir brachen dann alle in lautes erklären aus, Redeten von Live Action Role Play, Latex Schwertern, Mittelalter und Camping. Ich glaube nicht, dass die Bullen daraus schlau geworden sind, aber sie waren genug verwirrt um uns ziehen zu lassen.
Alles in Allem sind wir also auch wieder richtig gut heimgekommen Und nun heisst es wieder: Warten… viel warten und Nähen!